Gedichte
Gedichte

Für Schlorry
Richard Norbert Gommern (1990 / 2004)

Baden in Familie


„Papa zieh die Knie ein
Hurtig, Platz
Jetzt kommen wir
Mach klein den Bauch
Mann oh Mann
Wir bestimmen hier“

Mama legt ihr Puschelkind
sich zwischen ihre Brüste
der kleine Kobold
strampelt sehr
mit seinen Beinchen wüste

Dem Papa nun das Wasser rinnt
Schaum klebt ihm im Gesicht
ein Aug´ nur
lugt durch´ s Blasenmeer
Sonst sieht man von ihm nichts

Sie steigen aus der Wanne aus
Das Wasser ist schon kühl
Der Krümel lacht sie beide an
ihr schönstes Glücksgefühl
           

Für Dünny

 

 

Editha Schlucht (1991)

 


 

An ´s jüngste Kind

 

 

 

 

 

Dich habe ich gewollt

 

 

 

 

Wir haben dich gewollt
Wir haben dich gemacht

 

Schön …               

 

Dann trug ich dich
Erwartungsvoll
Zehn Monde lang

 

 

 

 

 

Nun bist du da
Mein hübschestes Baby der Welt

 

 

 

 

 

Ich bin glücklich

 

 

 

 

Wir sind reich

 

Nur durch dich

 

 

Für Anne und Carolin

Richard Norbert Gommern (1993 / 2004)         
       Segelflieger

Mama lass mich reiten
hier auf deinem Bein

Nimm meine kleine Hand
halte sie fest
Ich möchte bei dir
ganz sicher sein

Beweg das schöne Bein
Ich will doch fliegen
Mag unbeschreiblich gern
hoch in den Lüften segeln

Du lachst mich an
strahlst mir ins Gesicht
Das frohe Kinderjauchzen
ist mein Geschenk für dich.   


 

(Berlin)
Richard Norbert Gommern (1996)        
               Ich ? – Ich !

Wollt´ ich so werden wie ich bin ?
Seh´ meinem vater ähnlich –
Ja von außen ( und von inn´n ? )

Die alten sprüche –
Hab´ sie wie gestern noch im ohr
( und täglich schon im munde )
Versucht´ ich anders doch zu sein –
Wie er -
( in jeder lebensstunde ! )

Ich bin doch ich ?
Und nicht sein ( bloßes ) abbild pur
Viel´ neue charaktäre prägen mich
Ich bin nicht er ! ( halt jünger nur )

Geworden bin ich
( nicht allein durch ihn ) -
Ich formte mich
( und ließ gar viele walten )
Ich weiß um meines lebens sinn !

Und werd´ es selbst gestalten !           

Dem liebsten Menschen
Richard Norbert Gommern ((1999) / 2002)
Hoffnung 99

Der tumor
großer kampfesheld
führt agressivität
ins feld
der
pessimist in diesen tagen
wird nie
des leides weh
ertragen

Nur mut schafft
was sonst keiner
kann
er führt die invasoren an:
sie schneiden
und
verspritzen gift
dein körper fast
verloren ist -
doch hat
verloren ohne kampf
dein körper
und
dein leben
ganz

Drum habe mut
zerschlag armeen
nach
langem
kampf
du wirst es sehen
kannst du
erstarkt ?
( vielleicht )
dein leben
leben .                

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© M.Becherer