(Templin)
Richard Norbert Gommern (2011)
Auf dem Fußweg rollt ein Wagen
Auf dem Fußweg rollt ein Wagen
quirlig Kindchen sind darin
ihre „Tante“ schiebt ihn fröhlich
auf, zum bunten Stadtfest hin
Hört das Babbeln und das Lachen
heller Klang erfüllt die Stadt
eine Zukunft kann nur haben
wer stets kleine Kinder hat
Richard Norbert Gommern (2011)
Beim Lesen eines guten Buches
im palmenschatten saß ich
ich las
vor mir im sande der gehstock
die augen gebannt
auf die verse und zeilen
und es stieg
leben in mir auf
wie ewig nicht gekannt
auf´s knie
die brille legte ich
die fernen blicke ließ ich schweifen
genoss die stille – abendtag –
und konnt´
der welten fried´ begreifen
(Oberbayern)
Richard Norbert Gommern (2011)
Wetter, bayrisch
Von allen Wettern dieser Welt
habe ich ein´s erhalten.
Bei Urlaubswetter – und mit Zelt
besuche ich die Alpen.
Das Heer von Wolken grummelt: Bass!
getüncht in grau gegrüntem Weiß.
Sie wässern Berg und Kühe nass.
Die prallen Tropfen singen leis´.
Ich singe nicht! Ich schwutt´re nur;
Ich meck´re laut und fluche.
Das! ist mein Urlaubswetter pur.
Ich such´ mir eine Buche.
Du Blätterwerk, oh Lieblingsbaum!
Hier steh´ ich trocknen Schopfes! –
Der Wind vom See bläst schwach bis kaum,
in meine Nacken tropft es.
Reiß´ mir die Kleider schon vom Leibe,
ich will zum Zelt hinspringen.
Am Eingang meiner nassen Bleibe
drei Polizisten „singen“.
Sie knebeln und sie fesseln mich,
sperr´n mich in ihre Zelle.
„Nacktwandrer dulden wir hier nicht!“
Der Himmel schmunzelt helle.
„Du sch…önes Urlaubswetter. Buh!
Ich Knasti bin dein Werk.“ –
Im Sonnenschein blökt eine Kuh,
durch´s Fenster grüßt der Berg.
Von allen Wettern dieser Welt
habe ich ein´s erhalten.
Bei Urlaubswetter, ohne Zelt
besuche ich? die Alpen.
(Harz)
Richard Norbert Gommern (2011)
winterfest
abend: wenn manch´ winde weh´n
durch des waldes licht´s geäst
wandert einer durch die welt
wichtig für das winterfest
in der stub´ die gaben liegen
unterm baum schmuckvoll gehüllt
harren auf des gebers hände
der mit liebe sie gefüllt
in der räume dämmerscheine
wachsen treu´ und herzlichkeit
strahlt das glück der festfamilien
über´n horizont ganz weit
durch die scheiben schaut zufrieden
jener mann mit scharfem blick
wandert hernach durch die auen
kehrt beseelt nach haus´ zurück
(Berlin)
Editha Schlucht (2012)
S- Bahn- Kind
In einem Kinderwagen da sitzt ein waches Kind
Es schnullt an seinem Nuckel, wie Kinder nun mal sind
Daneben sitzt die Mutti und streichelt seinen Schopf
Das Kind schließt müd´ die Augen, im Kissen ruht sein Kopf
Im Zug sind viele Leute, ein Jeder denkt an sich
Sie schweigen, lesen, plaudern; das Kindlein stört es nicht
Sein Nuckel zuckt im Munde, das Näschen kräuselt sich
Es keimt in mir der Wunsch auf, das Kind dort wär´ gern ich
(Berlin)
Editha Schlucht (2012)
An einem Dienstag
Als wir uns nährten und unsere Körper noch immer leicht glühten von der Innigkeit davor, lagen unsere Bücher weit offen und unsere Münder gaben jene Worte preis.
In einem Moment der Traurigkeit über dich selbst in der Vergangenheit wandtest du den Kopf nur halb mir zu und sprachst mit fast erstickender Stimme:
„Was bin ich nur?“
Da ich dich kannte, Schatz, Lieber, aus deinen Worten, sagte ich zu dir etwas zögerlich:
„Du bist das Wesen aus deiner Mutter und dem deines Erzeugers.
Du bist noch immer die Seele aus Kindertagen, die mit Schmerz erzogen war.
Du bist der Mensch, der sich befreit hat von Allem, was dich bedrängt hat.
Du hast dich selbst erschaffen.
Du hast dir eine eigene Heimat gebaut.
Du hast dich bereichert um DEIN Leben.“
Als mein Mund schwieg, wagten es unsere Augen, tief in uns hinein zu schauen.
Du sagtest:
„Das hast du schön gesagt, denn es ist wahr.“
Unserer Körper glühten noch immer und wir umschlangen einander und unsere Münder fanden sich lange, lange – und Stille ward – und Zufriedenheit in uns.
Editha Schlucht (2012)
Die Zukunft ruft.
Na wenn schon: Weg sind ein´ge Jahr,
so steckt doch Leben in der Zeit.
Die Sommer strahlten wunderbar,
niemals war der Winter weit.
Bald fängt ein neues, schönes an.
Was, fragst du, wird es bringen?
Viel Herzenslicht und Wärme dann;
den hellen Chor beim Singen.
Schöpf! neuen Mut und Zuversicht,
auf Nacht folgen die Tage.
Die Freude - groß - erlangt Gewicht.
Die Zukunft ruft.
Drum wage.
Richard Norbert Gommern (2012)
La Strada in´s We Eh
Zur Rechten keilt ein Stamm auf Stumpf.
Waldblumen schimmern „Schnee“ in´s Grün,
Vereinzelt dürre Büsche blüh´n.
Zur Linken wächst ein Sumpf.
Da vorn wird Stangenholz gekutscht.
Der Winter sich vom Frühling scheidet,
Das Spätblau nun die Wolken meidet –
Ein Kalb genüsslich Zitze lutscht.
Geschlängelt teilt Asphalt den Acker
Hügli und Tälchen zieh´n entlang
- Im Dorf drei Alte auf der Bank -
Mein Frohgemut erhält sich wacker.
Die Woche schrumpft gen Weekend hin.
Im Radio spielt man Trall lall lah
Und alle Vögel sind schon da! -
Ein holdes Weib schlüpft in den Sinn.
Nicht Sumpf, nicht Kalb, noch die Allee:
Das Leben hat mich wieder.
Die Nachbarin trägt Mieder!! -
La Strada schließt, begonnen hat´s We Eh.
Richard Norbert Gommern (2012)
schutt?land
an den gleisen meiner reise
liegt im winter-lenz das land
des zuges räder zischeln leise
und sein ziel ist wohl bekannt
rechts und links sind jännerfelder
sieh, die äcker stehn schon grün !
all mein streben führt mich selber
hin zur schönen nach berlin
an so manchem damme liegen
berge aufgetürmt aus schutt
kaptain „future“ mag nicht fliegen …
ist die welt denn so kaputt ?
ausgebrannte häuser zieren
ein´ge orte dicht der bahn
wer soll dort sein leben führen ?
wer nicht flieht nur bleiben kann
die ganz klügsten lang schon weilen
in den fernen jahr ums jahr
schau´n aus selbstgestreckten meilen
auf die kindesheimat gar
bleiben schutt und alte leute
in den katen müd´ zurück ?
zeugt das graue licht von heute
nicht einmal von kleinem glück ?
*
o du herz, betracht´ nicht flüchtig
dein gebrandenburgtes land !
wird die freud´ erst offensichtlich
ist persönlich sie bekannt
Richard Norbert Gommern (2012)
Sie Du Ich
SIE
Stets aufs Neue wühlen Menschen wüst in ihrem Kopf herum,
bauen protzende Gedanken, die nicht klug sind, sondern dumm.
Mit gespornten Nagelstiefeln malmt ihr Fuß die gute Welt.
Gierig - ja - und gottentschlossen sieht ihr Aug´ nur: Geld, Geld, Geld!
Gottesgleich? werken die Hände fürs Gestalten jeden Tag;
nicht ein Stein darf je dort liegen, wo sein Platz auf Ewig lag…
DU
Mensch du – Menschheit aller Menschen – kappe nicht der Erden Band.
Lass´ die Axt ruh´n, kehr dich wider diesem sagenhaften Land.
Diesem Reich, dem du entsprungen, welches dein ist und auch allen,
welches Zeit dir schenkt und Leben hier in götterlichen Hallen.
Welche Müh´n werden dich lohnen? Macht dein Graun zum Helden dich?
Die Gewalten, die du ausschickst, wüten heut´ schon fürchterlich.
Doch nicht sie, die Mutter aller, soll zerschunden künftig sein,
nur dein Rasen auch dein Wüten wird zerstieben und sei klein.
Nicht der Protz, jedoch das Kinde nennt den klug´ Gedanken: meins;
legt sich in den Schoß der Erde und begreift: „Für immer eins.“
„Menschenskind, öffne die Kerker, die der Protz versiegelt hat
und befrei´ uraltes Wissen; es beschenkt uns zwei mit Rat.“
ICH
Achte mich und diese Erde; bin mein freund in diesem rund,
bann´ die Gier aus allen Sinnen, heil´ die Welt und werd´ gesund!
Richard Norbert Gommern (2012) Mauerblümchen (Blues)
|
I. |
Ein Mauerblümchen an der Blümchenmauer war auf die Welt und sich ganz sauer im Schattengrau des Lichtes Schein.
|
Muss ich denn hier verankert sein?
|
Egal wie es die Wurzeln reckte, wie es sich auch vom Boden streckte, es brachte nichts als Raserei.
|
Ein Sonnenstrahl kam nie vorbei!
|
II. |
Doch eines Tages nach dem Regen hob es das Köpfen recht verwegen und schob ein Blütenblättchenohr
|
über den Sims der Mauer vor.
|
Mit ganzem Kopf über der Wand machte es sich der Welt bekannt; es sah der Sonne ins Gesicht!
|
Die Sonne grüßte es mit Licht.
|
Dem Blümchen wurde schnell sehr heiß, aus allen Poren floss nun Schweiß; am Kopfe klebte Sonnenbrand.
|
Wär´ ich nur hinter dieser Wand!!
|
Die Sonne schien gar satt und satter, das Blümchen wurde matt und matter, es brach entzwei der Blume Stiel,
|
die Blüte dumpf zu Boden fiel.
|
Das Blümchen an der Blümchenmauer war auf die Welt noch immer sauer. Wie kann die Sonne nur so brüten
|
Und mich als Pflanze so entblüten!
|
Danach grub es die Wurzeln tiefer, es legte seinen Halm noch schiefer. Im Schattengrau des Lichtes Schein:
|
Nur hier will ich lebendig sein.
|
Richard Norbert Gommern (2012)
Karussell
Lebens Weg
Liebes Rausch
Kinder Lachen
Familien Glück
Strebens Reich
Alters Abend
__ Seelen Ruh
Lebens Rausch
Liebes Lachen
Kinder Glück
Familien Reich
Strebens Abend
Lebens Lachen, Alters Ruh
Liebes Glück, Seelen Weg
Kinder Reich
Familien Abend
Strebens Ruh
Lebens Glück, Alters Weg
Liebes Reich, Seelen Rausch
Kinder Abend
Familien Ruh
Strebens Weg
Lebens Reich, Alters Rausch
Liebes Abend, Seelen Lachen
Kinder Ruh
Familien Weg
Strebens Rausch
Lebens Abend, Alters Lachen
Liebes Ruh, Seelen Glück
Kinder Weg
Familien Rausch
Strebens Lachen
Lebens Ruh, Alters Glück
Liebes Weg, Seelen Reich
Kinder Rausch
Familien Lachen
Strebens Glück
Alters Reich
__ Seelen Abend
Lebens Weg
Liebes Rausch
Kinder Lachen
Familien Glück
Strebens Reich
Alters Abend
Seelen Ruh
Für Katharina
Richard Norbert Gommern (2012)
Hinter deinen Falten
Seh´ ich dich an mit deinen Falten
so blick´ ich hinter deine Haut
dann kann ich rückwärts innehalten
du bist als Mädchen mir vertraut.
Dir sind die Falten längst entschwunden
aus kurzem wurde langes Haar
du hast dich selbst in dir gefunden
dein Lachen klingt so wunderbar.
Du bist das Liebste, Mädchen mein,
seit Jahren schon und immer dar
für dich will ich der Jüngling sein
selbst faltig und steinalt sogar.
Richard Norbert Gommern (2012)
nach gelöschtem licht
…am tage spät die stunden flieh´n,
die müdigkeit dem aug´ entrinnt
das kerzenlicht vergilbt…
…die ohren sich die stille haschen
und vor den augen lider ruh´n
so lieg´ ich dar nieder…
…mit hellem klang mein herze singt
in den höchsten adlerlüften
träume ich mich zu dir…
(Berlin)
Richard Norbert Gommern (2012)
Täglich
(zu singen)
Verleite mich dazu, dich neu zu lieben
Beschenke mich mit Glück, es stets zu tun
Erinn´re mich an Sommer prallen Lichtes
Beflüg´le mich, niemals für dich zu ruh´n
Gewähre mir den Segen, dich zu haben
Entfache mein Begehren Tag um Tag
Verwurz´le mich in deinem Garten Eden
So schenk´ ich mich, weil ich dich so sehr mag
Für Kathrin F.
Editha Schlucht (2012)
Aller Platz in meinem Herzen
Aller Platz in meinem Herzen
Ist angefüllt mit größter Lieb
Ja, mein Glück säße bei Kerzen
Wenn ich´s wagte und ihm schrieb
Doch so ist mein Welcher- Jener
Mir als Freundes Freund vertraut
So bleibt fern mein wirklich Schöner
Ach, es fröstelt mir die Haut
Wenn ich sehe, wie er lächelt
In das Antlitz seiner Frau
Wenn er Liebe ihr zufächelt
Dann ist mein Moment ganz grau
Dennoch teil ich meine Wohnung
Mit dem Mann, der zu mir steht
Seine Lieb ist mir Belohnung
Auch wenn´s so nicht weitergeht
Meine Buhlschaft über Meilen
Pfleg´ ich auch, so oft ich kann
Er zerstreut mein Leid zuweilen
Ist für´s Bett der richt´ge Mann
Gott sei Dank lebt er in Ferne
Und erwartet nichts von mir? -
Er hätt´ mich für´s Leben gerne
Ist (wenn ich´s brauch) tief in mir
All mein Bluten tief im Herzen
Hängt gar wohl nicht an den zwei´n
Unter Tränen hab ich Schmerzen
Wär´ - ja wär´! der erste mein
Dann würd´ ich die Lieder singen
Die ich schrieb für ihn allein
Teilt´ mein Sein in allen Dingen
Nun mit ihm und seinem Sein
Könnte Mut mich bloß erfassen
Wagt´ die Zunge diesen Satz
Wirst du sie für mich verlassen?
Komm zu mir, du bist mein Schatz
Editha Schlucht (2012)
Berliner Minuten
Im „Friedrichs Hundertsechs“ begrüßten mich die Spatzen.
Sie hockten auf der Mauer Sims und zogen `bübsche Fratzen.
Sie tippelten und flogen kurz von einem Tisch zum andern.
Ich saß beim Pils beseelt und ruhig, besah sie mir beim Wandern.
Die Sonn´ beschien mir nicht den Pelz, nur auf das Schirmgedache.
Zur Eil´ mich müh´n, die Glut zu spür´n, das war nicht meine Sache.
Die Schiffe fuhr´n mit Leut´ randvoll mir rechtsseits auf der Spree.
Ein knapper Luftzug kam vorbei. Hallo! Ob ich doch weitergeh´?
Nee, dachte ich mir alsbald dann. So bleib und trink dein Bier.
Das aller schönste Fleckchen Stadt ist hier. Ist hier? Ist hier!
(Berlin, Georgenstraße)
Richard Norbert Gommern (2012)
Dar Himmel öbbern Jarbentisch
Dar Himmel öbbern Jarbentisch
mokt ut sien blö een rot.
Im Ofen da datt feu er lischt
Ut Teig mokt Hitze Brodt.
Et schenkt de Erd met groter Hand
dem Buern maßlos een.
Dar Pingkel in sien Stadtjewandt
jifft defür hem zig Talerken.
Dö fienen Lüt met Schuh ut Pork
un Nickel- Brilln- Intellenz,
dö saufen Wien fresch upjekorkt
un fahrn zur Schau nen Benz.
Wenn dö dö Äcker gräben täten,
wohin sollt datt denn föhrn?
Dö wörden planten nur dö Nöten!
Keen Halm, nich Korn tät sich da röhrn.
De Garbe und det Fleesch im Stall
sin Lohn für Buers Möhsam
Dar Städtler met sien Redeschwall:
Ohn Jeld frät hem nur Schietkram.
Mokt och dar Börcher de Kultur,
wägt: Büers ham bloß Macken!
Watt wör hem ohne Büers nur?
Nur Hunger an nem Haken…
(Zeite Heimat)
Editha Schlucht (2012)
Winterwendenheilandzeit
Wenn vor Nacht am Firmamente
all der Englein Stimmen klingen
künden von des Gottes Tat
auf der Welt in allen Dingen
Wenn am Abend heil´ger Nächte
zur Winterzeit die Stern´ dich grüßten
nimm dein Herz in deine Hände
verschenk´ es gern an all die Liebsten
denn an diesem Wunder- Abend
öffnen sich die meisten Herzen
und die Augen schau´n entrückt
in das Licht wärmender Kerzen
Aus der Kirch´ zum Firmamente
hell der Menschen Lieder klingen
künden sie von Gottes Tat -
Friede ist – was für ein Singen!
Im Gedanken an Uwe
Richard Norbert Gommern (2012)
Ein Stein
Den weit gereisten Stein bring´ ich
und leg´ ihn dir auf´s Grab
Er soll Ermahnung sein für mich -
die größte, die ich hab´.
(Angermünde)
Richard Norbert Gommern (2012)
Frühstück auf „3a“
Auf 3a zur Frühstückszeit
gibt es keine Reden
alle Geister sind verschneit
Stummheit erfasst jeden
Kauen, Trinken, Sitzen still
sieht man in der Runde
alle Psychos ohne Will
lernen Mutloskunde
Editha Schlucht (2013)
Zwillinge
Das Glück kam gleich im Doppelpack,
wir gratulieren sehr.
Da muss bestimmt ein großer Sack
mit Babywindeln her.
Seid ihr am Anfang auch gestresst
und müde obendrein,
so stellt sich nun zu jedem Fest
die Freude doppelt ein.
Für Elena H.
Editha Schlucht (2013)
Abschiedslied
Sa:g mi:r, sag mi:r, wie ge:ht´s mit uns wei: ter?
Sa:g mi:r, sag mi:r, willst du mich verste:h´n?
Sa:g mi:r, sag mi:r, bleibst du mein Beglei:: ter?
Sa:g mi:r, sag mi:r, wirst du zu mir ste:h´n?
Wenn du diesen Ort verlässt, um Neu: es: zu: erle: ben:,
Wenn du in die Fer: ne: zie: hst, denk:st du: dann an mich:?
Wenn du Glück im Her: zen: spür:st, das die: See:le wei:tet:,
Wenn du Freu: dentränen lachst:, denk:st du: dann an mich:?
Sa:g mi:r, sa:g mi:r, bist du mein Beglei: ter?
Sa:g mi:r, sa:g mi:r, kannst du mich verste:h´n?
Sa:g mi:r, sa:g mi:r, wie ge:ht´s mit uns wei:: ter?
Sa:g mi:r, sa:g mi:r, wer: den wir: uns: se:h´n?
Wenn aus Neu:em Altes wird:, dort: in frem:der Fer:ne:,
Wenn mein Her:z vor Sehnsucht glü:ht, werd: ich bei di:r sein::!
Glau:b mi:r, glau:b mi:r, ja:, du bist all mein Seh:: nen:
Glau:b mir, glau:b mi:r, ich werd: zu:: dir ste::h´n.
Wenn wir zwei zusammen sind:, unser: Glück genie: ßen:,
dann: ist: die: Welt: perfe::kt.
Richard Norbert Gommern (2013)
so also riecht der märz
von eis befreit liegt dar die see
viel zwitschern dringt tief ein in´s ohr
das grün in rest (ergrautem) schnee
lugt wieder freundlich aus ihm vor
in bälde schon der ostermarsch
durch alle deutschen lande zieht
er singt von fried und frei- sein uns
sein immergrünes altes lied
der letzte tag des febb ist heut
gar warm und sonnig ist das los
es pflanzt ein lächeln in die leut´,
weitet die seelen auf und groß
so also riecht der frische märz,
der uns die welt so lieblich macht,
der reich beschenkt das winter- herz,
so dass es wieder fröhlich lacht
(Prenzlau)
Richard Norbert Gommern (2013)
Turm auf Turm
Turm auf Turm
So stapeln sich die Wolken
Der Sonne Antlitz ist wie Eis gefror´n
Der Maiwind – Winter noch
Peitscht durch graue Straßen
Ich frag´ dich, Leben,
Ist aus mir g´wor´n
In mir … und um mich
Ist das Meer aus Wüste
Ich ruhe nicht
Ich bin wie Herbstessturm
Die ganze Welt
Sie flieht vor diesem Wesen
Für dich und all die andern
Da ist mein Selbst
Mein ich total verlor´n
Ach hätt´ ich Kraft
Und viel der Arme lang
O hätte ich nur Mut
Die Sonne zu berühr´n
Dann wäre ich in einem langen Leben
Für immer wäre ich
Für diese, große Welt gebor´n
Oostfried Haase (2014)
Schriftlicher Antrag auf Kopulation
Ich wär´ soo gern dein Schneckerich
Für dich, du meine Schnecke.
Ich will soo gern beschnecken dich
Bei mir unter der Decke.
Felicitasz Glükk (2014)
|
Einander Niemals
|
|
|
Einander verstehen |
niemals aus dem Weg gehen |
||
Einander beschnattern |
niemals vergattern |
||
Einander sich gut sein |
niemals in Wut sein |
||
Einander vertrauen |
niemals verhauen |
||
Einander verzücken |
niemals erdrücken |
||
Einander beherzen |
niemals beschmerzen |
||
Einander bescherzen |
niemals verscherzen |
||
Einander begehren |
niemals abwehren |
||
Einander lehren |
niemals belehren |
||
Einander erliegen |
niemals bekriegen |
||
Einander begreifen |
niemals verschleißen |
||
|
Einander bedeihen |
|
|
|
Einander verzeihen |
|
(Berlin, Friedrichstraße)
Richard Norbert Gommern (2014)
Ende
am s- bahnsteig so standen wir in stille
gar zwischen uns war nicht viel platz
und dicht gedrängt war das gedränge
du gingst mit mir? hindurch die leut´
besahst beliebiges im händie
und zweitest uns damit auf einem schlag
die menschenmassen hüllten uns
doch unsichtbar ward ich für dich
und du löstest uns ganz - ohne worte
mein auf wiederseh´n war eine farce
genau das wussten du und ich
und rangen die bedeutung nieder
nie war ich einsamer als dort
am steig gezwängt in massen
und will NIE MEHR so einsam sein
Richard Norbert Gommern (2014)
ver * sprochen
versprechung
in grüner au die vögel singen
dein lieber blick verzaubert mich
mir ist, als wenn doch engel klingen
für alles hier und mich und dich
es fällt aus licht ein regen nieder
wir flüstern uns einander „ja“
und raunen eins der schönsten lieder:
„für immer bin ich für dich da“
Gewöhnung
Schon bald drängt sich Gewohnheit auf,
Entwicklung hält nicht Schritt,
das Leben tänzelt krumm den Lauf,
kein Partner will noch mit.
Was ist das Raunen von einst wert?
Was dieses „immer du“?
Die neue Lieb´ ist schnell verehrt…
Sie hält? Haha, hahu!!
VERZWEIFLUNG
ZU OFT IN AU DIE VÖGEL SANGEN
VERSPRECHEN WAREN LEICHT
DIE GROSZEN TRÄUME SIND VERGANGEN
FÜRS GLÜCK HATS NICHT GEREICHT
hoffnung -- --
-- --
--
( ich stapf hin-ab den harschschneehang
ein knitterweib dort wartet
ihr macht der knittermann nicht bang >
zu zweit mein winter startet )
(Uckermark)
Richard Norbert Gommern (2014)
Gnatterleins Besucherlied
Aus der grauen Winter- Ferne
will ich flugs steh´n vor der Tür.
Darum reise ich so gerne,
bin bei dir und dir und dir!
*
Im Gepäck, da hab´ ich Gaben,
die sich alle sehr leicht tragen…
**
Zaubre daraus ich Herzensglut,
viel Freude und Glucks- Lachen,
so fasst ein Jeder frischen Mut
für Sachen, die WIR machen.
***
Die Börse mit dem guten Geld,
sie bleibt für heut´ verschlossen!
Ich schenke, was weit noch mehr zählt:
Gemeinsamkeit. Versprochen!!